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Zitat des Tages
A. Saint-Exupery
Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn die wesentlichen Dinge bleiben für die Augen unsichtbar.


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Mensch, werde wesentlich



Was ist gut?
 

 Liebe ist gut. Ist auch Sex gut? Und was ist mit dem Leid in der Welt?


Was ist gut, was ist schlecht? Und zwar speziell im Hinblick auf Sex und Lust. Das, was mir so viel Lust und Genuss verschafft, darf ich das überhaupt? Es tut gut, aber ist es auch gut? Oder schade ich damit mir selbst und anderen? Oder verstoße ich damit gegen irgendein fundamentales Gesetz, dass ich doch befolgen sollte?
Auf kaum einem Gebiet empfinden wir so viel Glück und Genuss wie im Bereich von Sex und Liebe. Aber auch Reue, Ekel und Verzweiflung können die Folge von Sex und Liebe sein. Ethik, die Wissenschaft vom richtigen Handeln, versucht herauszufinden, wie das Gute zu erreichen und das Schlechte zu vermeiden ist. Besonders im Bereich von Lust und Sex sollte sie das tun, denn hier sind unsere Gefühle und Empfindungen stärker als anderswo, und ebenso auch unsere Tatmotive, unter Umständen auch unsere Fluchttendenzen und die Angriffslust.
Sex auf dem Friedhof?
Alle Bereiche des Menschlichen verdienen gute und genaue ethische Überlegungen, und dieser Bereich verdient sie ganz besonders. Deshalb haben wir unser 94. Heft in dieser Reihe (Connection Tantra Nr. 94/2014), die sich mit tantrischen Themen beschäftigt, der Ethik gewidmet, der Erforschung dessen, was gut ist. Dabei werden auch ein paar Tabubereiche berührt. Zum Beispiel die »Einvernehmlichkeit« als Passepartout für die erotische Annäherung. Die Beurteilung von käuflichem Sex und sexuellen, auch tantrischen Dienstleistungen gegen Geld. Überhaupt das Tabu der Beurteilung: Dürfen wir eigentlich je irgendwen und irgendwas beurteilen, oder sind wir damit schon ablehnend, undankbar und insofern unspirituell? Und wie ist das mit der ständigen Tabu-Überschreitung, die ja auch das klassische, linkshändische Tantra schon praktizierte – Sex auf dem Friedhof war damals eines der großen Tabus –, was ist das für eine Befreiung, die immer nur Tabus überschreiten will?
Mehr Glück, weniger Leid
Auf dem Titel dieses Heftes stehen Worte wie Liebe, Sex und Lust – möge das ein Ziel von Ethik sein. Aber was ist mit dem Leid? Das primäre Motiv des historischen Buddha, des vielleicht größten Weisen aller Zeiten, war ja nicht das Maximieren von Lust und Glück, sondern das Minimieren, sogar Beenden des Leides: »Ich weiß einen Weg zur Beendigung des Leides«, ist seine zentrale Aussage. Heute, in Zeiten des positiven Denkens, sind die Stratgien des Minimierens von etwas Negativem nicht mehr so populär wie damals. Man fürchtet, dass die Fokussierung auf das Negative dieses erst recht herbeiruft und richtet sich deshalb lieber auf die Maximierung des Glücks aus.
Von der Magie unserer Gedanken mal abgesehen, sind beide Strategien aber gleich. Wenn ich hier ein Heft  (Connection Tantra Nr. 94/2014) präsentiere, das Lust und Glück durch eine gute Ethik zu fördern beansprucht, präsentiere ich damit auch ein Heft, das Leid vermindern möchte. Im Bereich eines falschen Umgangs mit Sex und seiner vielfältigen Folgen gibt es unendlich viel Leid auf der Welt.
Liebe statt Wirtschaftswachstum
Beim Erschaffen neuer Agrarfläche und dem Finden umweltfreundlicherer Energiequellen stoßen wir beim Minimieren menschlichen Leidens oder dem Maximieren von Glück an materielle Grenzen. Im Umgang mit Sex aber können wir allein schon mit einer liebevolleren Haltung Wunder wirken – einzelnen Menschen gegenüber ebenso wie als Kulturschaffende. Wir brauchen dazu nicht in der Tiefsee zu bohren, wie Deepwater Horizon es tat, oder Raumfahrzeuge auf dem Mond landen zu lassen, was nun auch der kommenden Weltmacht China gelungen ist, wir brauchen dazu nicht einmal die Wirtschaft wachsen zu lassen, wovon fast jede heutige Regierung geradezu besessen ist.
Durch einen anderen Umgang mit Sex lässt sich mit bescheideneren, umweltfreundlicheren Mitteln menschliches Glück bewirken. Wir brauchen dazu keinen Urwald zu roden und nicht einmal Krankheiten zu bezwingen. Die ethische Aufgabe ist hier eine andere: die Erschaffung einer sexfreundlichen, liebevollen Kultur und eines liebevollen Umgangs mit jedem einzelnen Menschen. Das ist der Anspruch von Tantra.
Wolf Schneider, Jg. 1952. Autor, Redakteur, Kursleiter. Studium der Naturwissenschaften und Philosophie (1971-75) in München. 1975-77 in Asien. 1985 Gründung der Zeitschrift connection. Seit 2008 Theaterspiel & Kabarett. Kontakt: schneider@connection.de. Blogs auf connection.de und auf schreibkunst.com
 




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Radio-Interview mit Wolf Schneider:
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Wolf Schneider

Wolf Schneider, Jahrgang 1952, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in München. Schon während seines Studiums begab er sich auf Reisen. Die nächsten Jahre verbrachte er in Europa und Südasien, wo er ab 1976 als buddhistischer Mönch in Thailand lebte und von 1977-1990 Schüler von Osho war. Zurück in München gründete er 1985 die Zeitschrift connection, die noch heute als connection Spirit mit der Sonderheftreihe connection Special erscheint. Seinen 2005 gegründeten Verlag mit integrierter "Schule der Kommunikation" wandelte er Anfang 2008 erfolgreich in eine AG um. Im Connectionhaus veranstaltet er Jahrestrainings unter dem Motto: "Kreativität, Kommunikation und Inszenierung". Mit seiner offenen, ehrlichen und humorvollen Art zu kommunizieren, schenkte er uns ein wunderbares Theaterstück (Zauberkraft der Sprache) und zahlreiche Bücher, die uns Leser in eine spannende Welt der Spiritualität entführen. Sein neuestes Buch: "Das kleine Lexikon esoterischer Irrtümer" erscheint im August 2008 im Gütersloher Verlagshaus.



Zusätzliche Informationen:
» www.wolf-schneider.info

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