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Zitat des Tages
A. Saint-Exupery
Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn die wesentlichen Dinge bleiben für die Augen unsichtbar.


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Mensch, werde wesentlich



Auf zwei Beinen stehen
Auf zwei Beinen stehen
Die schrecklichsten Taten begehen Menschen, um ihre vermeintliche Heimat zu verteidigen oder andere Menschen abzuwehren, die sie für Fremde halten. Dabei sind beides Täuschungen: Was meine Heimat ist, täuscht, und auch, was mir oder uns fremd ist. Heimat ist eine sowohl historisch wie biografisch bedingte Identifikation, die sich im Lauf des Lebens ändert, und das vermeintlich Fremde ist das Gegenstück dazu. Das große Glück »bei sich zuhause« zu sein ebenso wie das Ende der Angst vor dem Fremden (und damit der meisten Konflikte, die uns beschäftigen) findet man nur, wenn man die eigenen Identifikationen erforscht.
 
Heimatschutz
Mit solchen Forschungen kann man auch anecken. Als ich einmal mit meiner Mutter über den zweiten Weltkrieg sprach, und sie sagte »Wir haben ja in Stalingrad verloren« (Sie war damals 19), antwortete ich: »Wir? Wen meinst du damit? Das waren doch nicht 'wir'!« Sie fühlte sich erwischt und nannte zu ihrer Verteidigung, dass »Wir alle« damals doch so dachten.
Dieses Wir-Gefühl ist die Voraussetzung dafür, dass sich Soldaten verheizen lassen. Identifikation lässt sich nicht vermeiden, aber es kommt entscheidend darauf an, womit man sich identifiziert. Das Ende des zweiten Weltkriegs hat leider nicht die Idiotie der besinnungslosen nationalen Identifikationen beendet. Zum Beispiel haben die USA nach 9/11 ein »office for home security« (Heimatschutz) geschaffen und ihrer vermeintlich schützenden Reaktion das geschehene Leid vervielfacht. Die anderen Nationen sind zwar weniger mächtig, aber auch nicht klüger, und so geht die Eskalation weiter. Es sei denn, wir untersuchen den Vorgang der Identifikation.

Behausungen in der Anderswelt
Die spirituelle Suche ist eine Suche nach Freiheit von Identifikationen, nach Aufbruch aus weltlichen und geistigen Gefängnissen. Aber was, wenn wir dort sind, in der Freiheit? Dort kann man nicht wohnen. Im Niemandsland kann keiner seine Zelte aufschlagen, geschweige denn ein Haus bauen. Und doch bleibt Wunsch, sich auch dort niederzulassen – die Folge davon sind die spirituellen Identifikationen. Diese Behausungen drüben, in der Anderswelt, erweisen sich dann als neue Gefängnisse, bewohnt von religiös (oder esoterisch) Rechtgläubigen, die sich den Insassen der weltlichen Behausungen überlegen fühlen.

Das Niemandsland
Besser, man wählt sich eine Identifikation, die einem wirklich zusagt; eine Heimat, in der man sich wohl und geborgen fühlt – und tut das bewusst. Und wählt diese Identifikation nicht nur, um irgendwo dazu zu gehören und eine Partei zu haben, von der man hofft, dass sie Tore schießt oder Wahlen gewinnt, sondern wählt eine, die auch wirklich Unterstützung verdient und einem zutiefst zusagt. Mit deinem zweiten Bein aber bleibe man in der Leere stehen, in der Freiheit, dem Niemandsland, dem »Reich Gottes« – dort, wo sich niemand niederlassen kann, im Namenlosen, Heimatlosen, in der offenen Weite. Denn dort kommen wir her, und eines Tages müssen wir auch wieder dorthin zurück.

Wir sind nicht allein
Mit dem einen Bein im Diesseits, mit dem anderen im Jenseits zu stehen, das war schon immer eine gute Lösung. Heute, in einer globalisierten Welt sich auflösender traditioneller Heimaten, ist dies empfehlenswerter denn je. Auch wir Berufs-, Standorts- und Beziehungsnomaden brauchen eine Heimat. Können wir sie in uns selbst finden? Einerseits ja. Andererseits aber sind wir nicht allein. Wir brauchen auch einen Bezug zu unserer Umgebung. Möge diese unsere Heimat sein – und nicht irgendeine, sondern eine gut gewählte.
 




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Radio-Interview mit Wolf Schneider:
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Wolf Schneider

Wolf Schneider, Jahrgang 1952, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in München. Schon während seines Studiums begab er sich auf Reisen. Die nächsten Jahre verbrachte er in Europa und Südasien, wo er ab 1976 als buddhistischer Mönch in Thailand lebte und von 1977-1990 Schüler von Osho war. Zurück in München gründete er 1985 die Zeitschrift connection, die noch heute als connection Spirit mit der Sonderheftreihe connection Special erscheint. Seinen 2005 gegründeten Verlag mit integrierter "Schule der Kommunikation" wandelte er Anfang 2008 erfolgreich in eine AG um. Im Connectionhaus veranstaltet er Jahrestrainings unter dem Motto: "Kreativität, Kommunikation und Inszenierung". Mit seiner offenen, ehrlichen und humorvollen Art zu kommunizieren, schenkte er uns ein wunderbares Theaterstück (Zauberkraft der Sprache) und zahlreiche Bücher, die uns Leser in eine spannende Welt der Spiritualität entführen. Sein neuestes Buch: "Das kleine Lexikon esoterischer Irrtümer" erscheint im August 2008 im Gütersloher Verlagshaus.



Zusätzliche Informationen:
» www.wolf-schneider.info

Weitere Texte von W. Schneider:
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