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Zitat des Tages
A. Saint-Exupery
Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn die wesentlichen Dinge bleiben für die Augen unsichtbar.


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Mensch, werde wesentlich



Die Welt als Innenwelt
Ich gehöre dazu. Dies ist für mich die essenzielle spirituelle Erfahrung. Ich bin hier nicht fremd, hier auf der Welt, ich bin geborgen in dem, was mich umgibt. Die ganze Welt ist Innenwelt – meine Innenwelt und ebenso auch deine und eure. Wir sind miteinander verbunden, connected, verwoben, vielfältig verflochten, interdependent. Niemand ist draußen, alles und jeder gehört mit dazu. Und wenn etwas endet, verwandelt es sich nur, nichts geht verloren. Seit ich das weiß, habe ich mich nie mehr einsam gefühlt, nie mehr verloren, habe Verluste ohne Angst ertragen können und gehe mit meinem Besitz – auch dem an Wissen und Erfahrung – anders um als vorher, und ebenso mit meiner Sterblichkeit, der Begrenztheit der Zeit, die mir hier gegeben ist.
Bitte keine Weichzeichner
Dieses Wissen um die Einheit und die Geborgenheit von allem und allen in diesem Ganzen verführt mich jedoch keineswegs dazu, die vorhandenen Unterschiede zu vernebeln oder zu verwässern. Die Erfahrung der Einheit und das damit verbundene Wissen um die untrennbare Zusammengehörigkeit des Ganzen als Weichzeichner für die Randschärfen der Teile innerhalb des Ganzen zu verwenden wäre eine Sünde, ein Missbrauch. Zu analysieren und zu differenzieren, genau definierte Worte zu verwenden und dabei logisch klar und kompromisslos scharf zu denken sind für mein Verständnis nicht nur hochkompatibel mit spiritueller Erfahrung und dem Wissen um die Einheit des Ganzen, sondern notwendig.
Zum für mich Peinlichsten gehört, wenn das eine mit dem anderen verwechselt wird. Wenn die tiefe Akzeptanz des Lebens und der Natur und der Welt wie sie ist verwechselt wird mit einer Haltung, die alles irgendwie durchgehen lässt, weil ja alles eins ist und irgendwie stimmt und auch dazu gehört und irgendwie so ganz okay ist. Wenn dann noch einer sagt, ich solle mich entspannen, weil ich etwas genau nehme, reicht's mir schon wieder für diesen Tag. Mit dieser Art Pseudospiritualität habe ich über die Jahre genug zu tun gehabt, beruflich wie privat. Dass alles eins ist, heißt nicht, dass alles egal ist. Beliebigkeit und Wurschtigkeit sind keine spirituellen Qualitäten.
Tröste-Spiritualität
Noch immer ist es so, dass hierzulande und in vielen Teilen der Welt Spiritualität als etwas verstanden wird für Leute, die alles süß und kuschelig haben wollen, weil sie mit der harten Welt da draußen nicht gut umgehen können. Eine Freizeitbeschäftigung für Romantiker, für in Gefühlen schwelgende Frauen (von denen die Männer meinen, sie seien »spirituell« nur deshalb, weil sie nicht richtig logisch denken könnten) und für vom Leben an der Rand gespülte Menschen mit Schicksalsschlägen, die man irgendwie trösten muss, damit dass auch sie das Gefühl haben dazu zu gehören, und dass alles irgendwie gut ist und Sinn macht, auch das Schlimmste und Schrecklichste. Solch eine Tröste-Spiritualität finde ich genauso abstoßend wie die Weichzeichner-Variante, oder die Variante der schäfischen Duldung, dass Gott das alles so wolle oder das Karma, oder irgendeine Matrix. Fehlt bloß noch, viertens die Überspitzung des Gurukults, und ich würde am liebsten mit all dem Schmarrn nie etwas zu tun gehabt haben.
Entscheidungen
Dabei war jede dieser Varianten und »Anwendungen« spiritueller Prinzipien ursprünglich mal irgendwo sinnvoll und richtig, irgendwo in einem anderen Kontext, oft vor langer, langer Zeit. Weisheit bedeutet eben nicht, ein uraltes Lebenshilfe-Muster mal wieder aus dem Schrank zu holen und zu sagen: Das ist es jetzt, es hat sich seit Jahrtausenden bewährt! Sondern das Prinzip wirklich verstehen und es dann situationsgerecht anzuwenden – was meist der Intuition besser gelingt als dem linearen, logischen Denken.
Auch die Intuition muss allerdings reifen, um dazu fähig zu sein. Gefühlsbetonte Entscheidungen »aus dem Bauch heraus« sind oft falsch. Auch der Bauch alias das Gefühl müssen lernen. Aus dem Gefühl einer Geborgenheit in der Welt heraus sind Entscheidungen jedenfalls generell besser als die aus einer Angst oder einem Gefühl der Bedrohtheit heraus getroffenen – für den sich so Entscheidenden selbst und für seine Umgebung.
Wolf Schneider, Jg. 1952. Autor, Redakteur, Kursleiter. Studium der Naturwiss. und Philosophie (1971-75) in München. 1975-77 in Asien. 1985 Gründung der Zeitschrift connection. Seit 2008 Theaterspiel & Kabarett. Kontakt: schneider@connection.de, Blog: www.schreibkunst.com

 




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Radio-Interview mit Wolf Schneider:
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Wolf Schneider

Wolf Schneider, Jahrgang 1952, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in München. Schon während seines Studiums begab er sich auf Reisen. Die nächsten Jahre verbrachte er in Europa und Südasien, wo er ab 1976 als buddhistischer Mönch in Thailand lebte und von 1977-1990 Schüler von Osho war. Zurück in München gründete er 1985 die Zeitschrift connection, die noch heute als connection Spirit mit der Sonderheftreihe connection Special erscheint. Seinen 2005 gegründeten Verlag mit integrierter "Schule der Kommunikation" wandelte er Anfang 2008 erfolgreich in eine AG um. Im Connectionhaus veranstaltet er Jahrestrainings unter dem Motto: "Kreativität, Kommunikation und Inszenierung". Mit seiner offenen, ehrlichen und humorvollen Art zu kommunizieren, schenkte er uns ein wunderbares Theaterstück (Zauberkraft der Sprache) und zahlreiche Bücher, die uns Leser in eine spannende Welt der Spiritualität entführen. Sein neuestes Buch: "Das kleine Lexikon esoterischer Irrtümer" erscheint im August 2008 im Gütersloher Verlagshaus.



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