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Zitat des Tages
A. Saint-Exupery
Man sieht nur mit dem Herzen gut, denn die wesentlichen Dinge bleiben für die Augen unsichtbar.


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Mensch, werde wesentlich



Arbeitsspeicherüberlastung
Nichts ist kostbarer als unsere Lebenszeit, und die vergeuden wir mit einer Fülle von Optionen, die wir für Freiheit halten

von Wolf Schneider

Inmitten von all dem Überfluss, warum leiden wir so sehr? Wir haben genug zu essen – und was für Leckereien! Wir leben in einem Rechtsstaat mit einer Sicherheit vor staatlicher Willkür, wie es sie hier noch nie gegeben hat. Wir genießen sexuelle Freiheiten und Freiheiten in der Wahl unseres Lebensstils, auch das wie noch nie. Das kulturelle Angebot quillt nur so über: im Internet, in Buchhandlungen, auf den Bühnen und sogar bei den Fernsehsendern – Chancen für Erfüllung und Lebensglück ohne Ende. Warum leiden wir inmitten von alledem nur so sehr?
Wir stehen unter Stress. Aber warum? Weil wir von der Fülle an Entscheidungen, die wir zu treffen haben, aufgefressen werden, ohne es recht zu merken. So wie der berühmte Frosch im Wasserglas, dessen Temperatur sich langsam erwärmt. Wäre er gleich ins heiße Wasser gesprungen, wäre er sofort wieder raus gehüpft. So aber verendet er kläglich, weil die kleinen Unterschiede der Temperatur von Minute zu Minute nicht ausreichen, um ihn zum Handeln zu bewegen.

Zugemüllt mit Optionen
Wir werden zugemüllt mit Optionen. Die sehen aus wie Freiheiten, aber sie verschaffen uns insgesamt nicht mehr Lebensglück, sondern weniger. Hier nur mal ein paar von ihnen: den richtigen (ökologisch korrekten) Stromanbieter auswählen; die Bahnpreise (eine Wissenschaft für sich; darunter leidet die am Schalter Schlange stehende Kundschaft ebenso wie das Personal); das Steuersystem (angestellt oder selbständig, und wenn ja wie? Wer das nicht genau studiert, wird geschröpft); die Versicherungen (Lebens-, Renten-, Haftpflicht, Unfall-, Berufsunfähigkeits- und so weiter); das Essen (Biologisch? Vegetarisch? Fünf Elemente? Ayurveda? Vegan? Säuren-Basen? Nur noch aus Fairtrade? Und so weiter); die Telefonverbindung (Handy oder Festnetz? Beides? Flatrate? Lieber was, wo Mobil zu Festnetz günstiger ist, oder telefonierst du öfter andersrum? Und wie sieht es mit dem Ausland aus? Mit welchem Ausland?). Und jetzt kommen die Plebiszite, die sollen unser Land erst richtig demokratisieren. Und die Unterschriftslisten, die ich täglich per Email bekomme, um die Welt oder irgendwen darin zu retten. Und nun sollen wir auch noch bewusst einkaufen: keine chinesischen Waren mehr, keine aus Kinderarbeit, keine, die Umweltsünden oder Tierversuche voraussetzen. Wie soll ich das entscheiden können? Mach dich schlau, kauf dir eine Fachzeitschrift! Da gibt es allein am Kiosk in D-land über 3 000, im Handel insgesamt über 50 000. Welche davon soll ich lesen? Mach dich schlau, lass dich beraten! Von wem? Ich brauche nicht nur einen Steuerberater, sondern auch einen Ernährungscoach, einen Techniker, der mir die Funktionen meines Handys erklärt, meines Computers, meiner Digitalkamera, der Funktionstasten bei meinem Autoradio und das neue, nun viel bessere Navigationsgerät. Um all das zu bewältigen brauche ich einen persönlichen Zeitmanagementtrainer, und weil ich von den diversen Überforderungen so belastet bin und so viel am PC sitze, einen Bewegungscoach, Physiotherapeuten, Masseur und/oder Rolfer. Und für meine Beziehungskrisen einen Beziehungscoach und für meine Identitätskrisen, meinen spirituellen Weg (die Auswahl, die wir da haben, das lasse ich jetzt mal beseite) und die dort zu überwindenden Hürden einen spirituellen Coach.

Illusion von Freiheit
Das ist das moderne Leben! Ein Leben in Freiheit, mit einer solchen Fülle an Möglichkeiten! Aber die erdrücken uns. Nun weiß ich auch, warum es hierzulande, in Europa und Nordamerika, schon lange keine Aufstände mehr gibt und keine nennenswerte politische Rebellion. Die Leute sind mit dem Einrichten ihres Handys, PCs und der Wahl ihrer Altersversorgung schon zu sehr beschäftigt. Da könnte man doch glatt auf den Gedanken kommen, dass das so gewollt ist. Man verkauft uns die Illusion von Freiheit, um uns nur umso besser rumschubsen zu können.




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Radio-Interview mit Wolf Schneider:
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3 - Teil 4





Wolf Schneider

Wolf Schneider, Jahrgang 1952, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in München. Schon während seines Studiums begab er sich auf Reisen. Die nächsten Jahre verbrachte er in Europa und Südasien, wo er ab 1976 als buddhistischer Mönch in Thailand lebte und von 1977-1990 Schüler von Osho war. Zurück in München gründete er 1985 die Zeitschrift connection, die noch heute als connection Spirit mit der Sonderheftreihe connection Special erscheint. Seinen 2005 gegründeten Verlag mit integrierter "Schule der Kommunikation" wandelte er Anfang 2008 erfolgreich in eine AG um. Im Connectionhaus veranstaltet er Jahrestrainings unter dem Motto: "Kreativität, Kommunikation und Inszenierung". Mit seiner offenen, ehrlichen und humorvollen Art zu kommunizieren, schenkte er uns ein wunderbares Theaterstück (Zauberkraft der Sprache) und zahlreiche Bücher, die uns Leser in eine spannende Welt der Spiritualität entführen. Sein neuestes Buch: "Das kleine Lexikon esoterischer Irrtümer" erscheint im August 2008 im Gütersloher Verlagshaus.



Zusätzliche Informationen:
» www.wolf-schneider.info

Weitere Texte von W. Schneider:
» www.schreibkunst.com


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