Ich habe letztes Jahr wieder mal ein – noch nicht erschienenes - Buch zu Ende geschrieben, und dieses Buch, ein innerer und äußerer Reisebericht, endete mit einer spirituellen Erfahrung, die man gemeinhin als „Erleuchtung“ bezeichnet. Das ist ein gutes Ende, ein schönes Ende, ein „happy Ende“, und wäre Hollywood spirituell, ergäbe es einen schönen Filmstoff.
Viele Filme enden mit einem Happy End. Das erwartet die Maße der Zuseher, verkauft sich gut, ist nur meist nicht mit der Realität vergleichbar. Am Ende rettet der Held die Welt, heiratet der Beauty seine Ballerina oder findet der Cop den Täter. Die Wirklichkeit ist aber so, dass die Welt ganz sicherlich wieder bedroht sein wird (oder nie wirklich war), der Beauty seiner Ballerina – oder sie ihm – den Laufpass gibt, sich scheiden lässt, paar Kinder übrig bleiben, und der Cop… nuja, vielleicht, ab und zu, aber meist um Längen weniger cool als dargestellt.
Und genauso hat eben ein spiritueller Roman am Ende in der ewigen Erleuchtung des Helden zu münden, mit Feuerwerk und Chorgesang, ewigen Om-Gesängen, verschwunden im Nichts, vereint mit Allem, mit und als Gott, verbeugend, Applaus, Vorhang zu, Nirwana auf, Ende der Show, das wars.
Und aus einem Märchen „es war einmal…“ wird die hübsche spirituell en vogue klingende und möglichst dezent angebrachte Abwertung „ist ja auch nur eine Geschichte“.
Abgebrüht, durchdringend blickend, mit Stille tötend und mit Blicken durchdringend bliebe ja dann wenigstens noch ne Satsang-Lehrer-Geschichte, falls man so blöd ist, der eigenen Nicht-Geschichte zu glauben. Oder so verrückt, mit dem Nichts auf Du-und-Du nen Dialog zu beginnen. Oder so unbrauchbar, dass einem eben sonst nichts mehr einfällt. Die Wirklichkeit entscheidet sich meist für den letzten Fall.
Aber nun stelle ich dieses Ereignis zur Abwechslung mal nicht ans happy Ende, sondern an den Beginn. Den Beginn einer neuen Geschichte. Ein Ehedrama, könnte man sagen, wenn man Erleuchtung als die Hochzeit des Einen ansieht. Mit sich selbst halt, aber das ist kein Problem. Wir tun ja immer so, als wären wir viele. Nur so kann es Drama überhaupt geben. Und Drama ist Geschichte. Ist Theater. Ist Leela.
Nun denn, so lade ich hier ein, dieser neuen Geschichte zu lauschen, die ja immerhin auch schon vor bald 12 Jahren begann. Als Fortsetzungsroman sozusagen…. – hier im „Spirituellen Portal“ „exklusiv vorveröffentlicht“ – das klingt richtig gut. Und soll natürlich neugierig machen auf weitere Folgen, sozusagen ne spirituelle Soap-Opera. Oder zumindest unterhaltsam sein. Wenigstens die Zeit vertreiben. Oder, was ja noch viel spiritueller klingt: Absolut keinen Sinn machen, aber das dafür ganz und total und mit Freude und Spaß – zumindest für den Schreiber… ;-)