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Die Meta-
Perspektive

Kolumne von Dr. Chris Brehmer


Kritik der Urteilskraft
Dem letzten seiner kritischen Werke gab Immanuel Kant den Titel „Kritik der Urteilskraft“. Urteilskraft ist für ihn das Vermögen, das Besondere im Allgemeinen zu erkennen. Es ist die Metaperspektive sozusagen, die alles aus einem übergeordneten Abstand heraus sieht, daraus den Stellenwert der Dinge ermisst und sich demgemäß verhält.

Die Ausbildung der Urteilskraft wird zwar an unseren weiterführenden Bildungseinrichtungen intellektuell gefördert, geht aber in der Aneignung der erdrückenden Fülle des Faktenwissens unter. Auch weiß man nicht recht, wie man die Urteilskraft ausbildet. Genauer gesagt, wie man sie freilegt, denn sie ist ja da, naturgegeben, nur überlagert von dem Wust an Faktenwissen und von anderen mentalen und emotionalen Vorgängen. Der Zuschauer, das Bewusstsein des Selbst, verliert sich im Geschehen des Kopfkinos.

Freilegung der Urteilskraft, das ist der Schlüssel. Muße, Besinnung, Bewusstseinsstille fehlen in unseren Bildungseinrichtungen. Denn aus ihnen erwächst die Metaperspektive, die Erkenntnis des Stellenwertes der Dinge und das angemessene Engagement. Nicht nur das. Enthalten in der Metaperspektive, mit ihr naturgegeben, sind innere Information, Kreativität und Mitgefühl. Es ist ein Mangel an diesen Werten, der uns nach der Finanz- und der Wirtschaftskrise in die Sozialkrise führen wird. So wird es sein, aber so müsste es nicht sein.

Just vergangenes Wochenende konnten wir ein von den Medien gefördertes Beispiel mangelnder Urteilskraft in unserer Gesellschaft beobachten. Der tragische Selbstmord des deutschen Nationaltorwartes Robert Enke hat bundesweit die Gemüter bewegt. Der Bericht über die emotionale Trauerfeier mit 40 000 Menschen im Fußballstadion von Hannover war auf der Titelseite fast aller Zeitungen, und die Feier wurde von fünf TV-Sendern übertragen. Das erinnert an die die Trauer-Hysterie um Lady Di oder Michael Jackson. Als ob die Menschen in der Trauer die Schönheit und den Frieden der Besinnung entdecken. Der Alltagsstress wird relativiert, eine Metaperspektive tut sich auf für eine kurze Zeitspanne. Sie tut wohl, sie orientiert. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff forderte in seiner Trauerrede ein Umdenken in der Gesellschaft: „Die Welt ist nicht im Lot“, sagte er. Und alle gaben sie ihm Recht. Nur, wo das Lot zu finden ist, das ließ er offen.

Just am gleichen Wochenende tagte der Welternährungsgipfel in Rom. Keine Schlagzeilen auf der Titelseite von Zeitungen. Kein Masseninteresse, obwohl es „Avaas.org“ im Internet zu provozieren versuchte. „Fiat Panis! – Es werde Brot“, so der Leitspruch des Gipfels. Die 192 Mitgliedstaaten der UNO-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft einigten sich programmatisch in der Abschlusserklärung auf die „Beendigung des Hungers in der Welt“. Zeitpunkt offen…

Fakt ist, dass mit der Wirtschaftskrise, ausgelöst von den Wohlstandsländern, die Zahl der Hungernden von 850 Millionen im vergangenen Jahr auf über eine Milliarde gestiegen ist. Jeder sechste Mensch hungert auf einem Planeten, der doppelt soviel Erdenbürger ernähren könnte. Täglich sterben 24 000 Kinder, Frauen und Männer. Sie sterben nicht plötzlich und freiwillig wie Robert Enke. Nein, ihrem Tod geht ein jahrelang zehrendes Hungergefühl und Siechtum voraus. Papst Benedikt XVI. kritisierte auf dem Gipfel nicht nur den Überfluss und die Verschwendung in den Wohlstandsländern, er kritisierte auch die Profitgier und das Spekulantentum: „Es ist notwendig, den Egoismus zu bekämpfen, der es ermöglicht hat, dass Spekulantentum sogar auf dem Getreidemarkt herrscht und der Nahrungsmittel auf eine Ebene mit anderen Waren stellt.“

Allein, was Papst Benedikt XVI. versäumt hat zu kritisieren, ist die mangelnde Urteilskraft rund um den Globus. Seine christlichen Schäfchen inklusive. Denn die vornehmste Aufgabe jeder Religion ist der Vollzug der Re-ligio, die Rückbindung an den Ursprung, an den Logos, aus dem alles hervorgegangen ist. Diese Rückbindung erfolgt in der Regel durch Muße, Besinnung und Bewusstseinsstille. („Seid still und erkennt, dass ich Gott bin.“ Ps. 46,11) Daraus erwächst Urteilkraft, erwächst die Fähigkeit, den freiwilligen Tod eines Nationaltorwartes von dem unfreiwilligen Tod von täglich 24 000 Menschen zu unterscheiden, zu relativieren, sich angemessen zu verhalten und zu handeln.

Was tun? Ich schaue in den Spiegel und beginne bei diesem Mann. Er wird morgen wieder früh aufstehen, Yoga praktizieren und meditieren: innere Information, Kreativität und Mitgefühl. Und dann wird er auf die Website von „betterplace.org“ gehen, seine Urteilskraft einsetzen und ein paar müde Euro auf Trab bringen. Auch Symptome brauchen Linderung.


PS. in eigener Sache: Einladung zum Jahresbeginn, 1.–3. Jan., Seminar des Kolumnisten „Vom Urknall zur Erleuchtung“ (www.bewusstseins-evolution.de), Anmeldung im „Haus Yoga Vidya“, Bad Meinberg, Tel. 05234/87-0





   







Dr. Chris Brehmer

Dr. Christian Brehmer ist Zukunftsforscher. Er studierte Psychologie in Sydney/Australien und widmete sich vornehmlich der Bewusstseinsforschung. In Nordaustralien lebte er unter den Ureinwohnern, den Aborigines, und setzte sich mit der Evolution des Bewusstseins auseinander. Während eines darauf folgenden Indienaufenthaltes sah Brehmer in der Begegnung mit Yogis Hinweise für die zukünftige Evolution des Bewusstseins. Seine Forschungsergebnisse legte er in einem Promotionsprojekt an der GHS/Gesamthochschule Kassel nieder. Die Dissertation bekam im vergangenen Jahr eine populärwissenschaftliche, leicht verständliche und illustrierte Fassung: „ Vom Urknall zur Erleuchtung. Die Evolution des Bewusstseins als Ausweg aus der Krise“ (Verlag Via Nova, 2008). Dazu bietet der Autor einen Workshop mit Diavortrag und SELBSTerfahrung an.


Christian Brehmer
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