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Die Meta-
Perspektive
Kolumne von Dr. Chris Brehmer
Unum necessarium – eins ist not–wendig
Unsere Kolumnen befassen sich mit dem Zeitgeschehen aus einer transpersonalen Sicht, aus einer Metaperspektive. Auch Wolf Schneider verfasst seine Kolumne aus einer solchen übergeordneten Perspektive. Der ständig komplexer werdenden Lebensbewältigung einer einseitig vom materiellen Bewusstsein verwalteten Welt, setzt er das „Mensch werde wesentlich“ des schlesischen Mystikers Angelus Silesius entgegen.
Da ist die erdrückende und narkotisierende Vielfalt an Information und Regulation, mit der wir ständig konfrontiert werden. Sie entfremdet uns von uns selbst. Allein durch wiederholte Rückbesinnung auf das Wesentliche, auf unser SELBST, können wir unsere Identität und Würde bewahren. Tragisch nur, dass noch so viele Menschen ihr eigentliches Wesen gar nicht kennen, obwohl sie es sind. Es ist überlagert von einer Flut an Information und gesellschaftlicher Regulation.
Doch Vorsicht! Auch für spirituell Orientierte, für die „kulturell Kreativen“, lauern Gefahren. Sie meinen sich am Wesentlichen zu orientieren, erliegen aber häufig ihrem „Konsum“. Denn die neu entdeckte Dimension übt eine stille Faszination aus, und nun geht man z.B. auf Satsang- und Seminarshopping. Haben statt SEIN. Und das Haben hat mitunter einen angenehmenTouch von „Heiligkeit“. Heute ein Satsang mit Pia, morgen ein Seminar mit Om Parkin, nächste Woche ein Retreat mit Samarpan. Authentische LehrerInnen. Doch sie können nicht vom täglichen Hobeln am Ego und der Befreiung zum SEIN entbinden. Unum necessarium! So der große Gottessucher J. Amos Comenius.
Und da lauert auch die verführerische Eso-Szene: Tarot, Pendeln, Feuerlaufen, Engel, schamanische Reisen und und und… Alles Hilfen auf dem Weg. Nur darf man sie nicht zu einem Hobby machen, und sie mit der Befreiung zum SEIN verwechseln. Unum necessarium!
Dann gibt es den Gesundheitsmarkt mit all seinen verlockenden Angeboten: Schwitzhütten, Aura-Soma, Polarity, Klangschalen, Ohrkerzen, Rebirthing, Holotropes Atmen, Tantra-Massagen und und und… Tut alles gut. Vielleicht gibt es dabei Augenblicke, von denen wir sagen: „Verweile doch, du bist so schön“. Doch Vorsicht: unum necessarium! Der Sanskrit Begriff für Gesundheit ist Sva-sthya, gefestigt im SELBST. Nur wer aus seinem SELBST heraus lebt, ist ganzheitlich gesund.
Und vergessen wir nicht die intellektuellen Fallen. Das Internet mit seinen zahlreichen Portalen, mit Youtube und profunden Diskussions-Foren. Dann all die spannenden Kongresse und Psi-Tage. In fast jeder Buchhandlung gibt es eine New-Age Ecke. „Vom Urknall zur Erleuchtung“ schon gelesen? Der Intellekt ist ein wertvolles Werkzeug, aber sei achtsam: unum necessarium! „Erkenne DAS, durch dessen Erkenntnis alles andere erkannt wird“, verkündet der Veda.
Manches, was uns bis zu einer gewissen Stufe wertvolle Dienste geleistet hat, wird ab dieser Stufe zum Hindernis.
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Dr. Chris Brehmer
Dr. Christian Brehmer ist Zukunftsforscher. Er studierte Psychologie in Sydney/Australien und widmete sich vornehmlich der Bewusstseinsforschung. In Nordaustralien lebte er unter den Ureinwohnern, den Aborigines, und setzte sich mit der Evolution des Bewusstseins auseinander. Während eines darauf folgenden Indienaufenthaltes sah Brehmer in der Begegnung mit Yogis Hinweise für die zukünftige Evolution des Bewusstseins. Seine Forschungsergebnisse legte er in einem Promotionsprojekt an der GHS/Gesamthochschule Kassel nieder. Die Dissertation bekam im vergangenen Jahr eine populärwissenschaftliche, leicht verständliche und illustrierte Fassung: „ Vom Urknall zur Erleuchtung. Die Evolution des Bewusstseins als Ausweg aus der Krise“ (Verlag Via Nova, 2008). Dazu bietet der Autor einen Workshop mit Diavortrag und SELBSTerfahrung an.
Christian Brehmer
»Info-Seite im Portal
www.bewusstseins-evolution.de
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