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TextAber ein generell wirklich 'wichtiges' Thema: Gibt es nicht mehr.
Interview von tpk
Ausführliches Interview mit Edgar Hofer / OWK unter anderem über seine Kriterien für Erleuchtung, wie es sich mit den Siddhis verhält und schließlich den Zusammenhang von Erleuchtung und Geldverdienen. Darüberhinaus wird Platons Höhlengleichnis gestreift, der Frage nachgegangen, ob 100.000 Dollar vielleicht doch der Erleuchtung vorzuziehen wären und man erfährt etwas über den Kater, den man von zu viel positivem Denken bekommt.
tpk: Lieber Edgar, ich habe von Dir das Buch "Erleuchtung" gelesen, das unter Deinem Psydonym "OWK" erschienen ist. Ich erinnere mich in erster Linie, dass es ein sehr 'wildes' Buch war, sehr unkonventionell, was den Schreibstil betrifft. Und ich erinnere mich, dass Du kompromisslos Deinen spirituellen Weg gegangen bist, inklusive vollkommener Aufgabe Deiner materiellen Existenz in Österreich und 'Umzug nach Indien'. Wenn ich mich recht entsinne, war Deine Hauptpraxis Tantra und Nath-Yoga.
Du beschreibst in Deinem Buch sehr deutlich, was Du während Deiner Erleuchtung erfahren hast und unterscheidest das vom Zustand des Erwachens, ein Begriff, der in Satsang-Kreisen häufig Verwendung findet. Ist diese Unterscheidung noch relevant für Dich? OWK: Ja, also diese Unterscheidungen treff ich nicht mehr - diese Begriffe ("Erleuchtung", "Erwachen") haben da einfach für mich an Wichtigkeit verloren, und verschwimmen ineinander. Es kommt ja immer drauf an, wer diese Begriffe verwendet, und was er damit meint. Da gibt es ja jede Menge Vorstellungen darunter, und manche meinen mit "Erleuchtung" eine bestimmte spirituelle Erfahrung, andere bezeichnen die selbe Erfahrung mit dem Wort "Erwachen". Generell müsste man da ne eigene Landkarte anfertigen *g* - in Indien wurde das früher ja auch gemacht, da gibt es verschiedenste Bezeichnungen für verschiedenste Erfahrungen. Bei uns wird da vieles in einen "Topf" geworfen. Im Wesentlichen sind das aber alles nur Begriffe, Wörter - und es kommt immer darauf an, was jemand damit meint, welche Erfahrung da wirklich dahintersteckt. Je nach Tradition werden dann halt auch verschiedene Worte dafür auf verschiedene Art und Weise verwendet (im Yoga gibts z.b. eine Unzahl verschiedener "Samadhi-Abstufungen", etc.), das ist einfach nicht einheitlich. Anders ausgedrückt: Gerade in diesem Bereich würd ich sagen: Wer eine entsprechende Erfahrung gemacht hat, verwendet halt *irgendeinen* Begriff dafür der für ihn/sie passt, und hat meist 'Recht' damit. Wer die entsprechende Erfahrung nicht gemacht hat, stellt sich aber unter den Begriffen meist ohnehin etwas ganz anderes vor, als gemeint ist. Im Wesentlichen ist aber die Erfahrung, die in Satsang-Kreisen "Erwachen" genannt wird, jene, die ich im Buch mit dem Begriff "Erleuchtung" bezeichnete. tpk: Was würdest Du mittlerweile als essentielle Kriterien für Erwachen/Erleuchtung bezeichnen? OWK: Nunja, du meinst, wann ich jemanden als "erwacht" bzw. "erleuchtet" bezeichne ?? Diese Frage ist nicht einfach .... da muss ich insofern ausholen, das diese Dinge für mich mitterweile einfach nicht mehr wichtig sind. Das heisst, ich stelle mir diese Frage nicht (mehr). Aus meiner Sicht ist die ganze Welt "erwacht/erleuchtet", in jedem Menschen brennt "göttliches Bewusstsein", ich mach da eigentlich keine Unterschiede (mehr). Und wenn sich jemand so bezeichnet, okay .... kümmert mich das jetzt nicht wirklich. In den meisten Fällen glaub ich's einfach (oder zumindest, dass er/sie dies halt selbst glaubt ...). Es sind ja letztlich nur "Definitionen". Noch dazu solche, über die man ewig diskutieren könnte (à la 'WER ist denn da überhaupt da, um sich als 'erwacht/erleuchtet' zu bezeichnen' - etc.) Zudem hat mich die Erfahrung und auch Begegnung mit anderen ('Erwachten/Erleuchteten') gelehrt, daß dies fast ausnahmslos individuell abläuft. Dass auch nicht jeder alle Begleit-Phänomene erfährt, je nach vorheriger Konditionierung des Körper-Geist-Systems, können die 'Ereignisse' da gänzlich anders interpretiert werden. Da bleibt (fast) nichts Essenzielles übrig. Aber "man erkennt sich" - oder: In der Art und Weise, wie jemand darüber spricht, kann man schon erkennen, ob da eben eine entsprechende Erfahrung dahinter ist, oder nicht. Und diese "Art und Weise" ist halt .... ebenfalls individuell, immer verschieden. Es ist eher wie eine "Grundschwingung der Stille und Einsicht", die "unter den Worten" sozusagen "mitschwingt" (das war jetzt sehr esoterisch ausgedrückt, ich weiss. Hab aber dafür einfach keine anderen Worte ...). Und es ist ja nicht nur eine "Einzelerfahrung", sondern in dieser ersten "Explosion" geschieht etwas, man meint vielleicht auch, das war's jetzt, und da kommt nichts mehr, die Erfahrung zeigt aber, daß da (für den individuellen Verstand) dann durchaus auch noch ein Prozess des "Einsinkens" folgt, des "Vertiefens", und auch des "Verbrennens". Da steht dann jeder auch grade irgendwo anders .... (und doch natürlich ist 'dahinter' immer das selbe Bewusstsein ...). Okay, nach dieser zuerstmal relativierenden Einleitung nun doch ein paar Punkte, die ich für wesentlich halte: - Ende der Suche - Ende des Glaubens an Trennung (eine getrennte Person, ein individuelles 'Ich' zu sein) - Einheitserfahrung (mal mehr mal weniger ausgeprägt) - Erfahrung "reines Bewusstsein" zu sein (statt Körper oder "Denker" ...) - Zumindest andeutungsweises Erkennen "Ich bin nicht der Handelnde" (also zumindest ein "Im-Frieden-Sein" mit dem 'Konzept des unfreien Willens" ;-) *g*) - mehr oder weniger ausgeprägte Erfahrung des "Nichts" - Erfahrung von (Gedanken-)Stille (zumindest zeitweise ...) - Erfahrung von Frieden ohne Grund und Ursache (zumindest zeitweise...) - weniger Ernst-Nehmen der eigenen Persönlichkeit (zumindest zeitweise *gggggggg*) - Ein zumindest andeutungsweises Erkennen der "Okayness" aller Erscheinungen (also Abschwächung von "Richtig-Falsch-Konzepten") (aber das nenn ich dann schon relativ "fortgeschritten" ;-) ) - ja, und dann noch: Die NACHHALTIGKEIT dieser Erfahrung. Also nicht so, als würd man mal nen Berg erklimmen, und danach ist alles so wie zuvor. Also: Eine nachhaltige VERÄNDERUNG auch in der Persönlichkeit !! (z.b. mehr Frieden, weniger Ehrgeiz, etc). - Gleichzeitig auch das Erkennen "danach ist wie zuvor" - also das Gegenteil dessen, was ich gerade schrieb ... ;-)) - .... und natürlich ein "in Frieden sein" mit diesem "Widerspruch" :-))) - Ja, und jetzt schon relativ fortgeschritten: Ein Erkennen/Wissen/Gewahrsein darüber, daß auch alle anderen schon erwacht sind ;-) - wir auch im Verstand 'eins' sind, der Verstand also ebenso 'göttlich' ist - genauso wie das, was man 'Ego' nennt ;-) Aber eine interessante Frage, zweifellos ... tpk: Wenn Erleuchtung für Dich nicht mehr wichtig ist, was dann? OWK: Hui, auch dies eine interessante Frage ;-) Also man könnt einfach generell sagen, es ist immer das 'wichtig', was gerade *jetzt* ist. Wobei 'wichtig' da auch nur ein relativer Begriff ist. Diese 'Dringlichkeit', die wichtige Dinge früher hatten, haben sie meist überhaupt nicht mehr. Aber wenn z.b. Miete gezahlt werden soll, dann ist es (gerade) 'wichtig', eben diese Miete zu zahlen. Wenn ich merke, zu Hause ist kein Kaffee mehr, oder kein Duschgel, dann ist es gerade 'wichtig', diese Dinge einzukaufen. Wenn ich merke, jemand schreibt mir eine email, und ich hab schon ein paar Tage lang mit der Antwort gewartet, wird es immer 'wichtiger', dies irgendwann zu 'erledigen' ;-) Also einfach easy going - normal life. Was eben im jeweiligen Moment gerade ansteht (in der 'Warteschlange des Lebens' ;-) ) So rein generell kann ich nicht mehr sagen, daß mir irgendetwas 'wichtig' wäre .... ich hab da keine ('wichtige') Botschaft mehr (ist fast alles schon gesagt, ewig viel bleibt ungesagt, und es gibt immer mehr 'Verkünder der Wahrheit' - da kann ich mich getrost zurücklehnen *g* - und alles geschieht ohnehin, mehr oder weniger, von 'Selbst'), was möglich ist, wird versucht, was nicht geht, wird auch nicht erzwungen. Im Moment macht es Spaß, in Wien nun regelmässig Satsang anzubieten, und den jeweiligen Termin nehme ich immerhin so 'wichtig', daß ich möglichst pünktlich dort erscheine ... (immerhin!). Weil es Freude macht. Andererseits liegen unvollendete Bücher herum, da könnte es mir noch einmal wichtig(er) werden, diese auch zu Ende zu schreiben. Also keine wirklich spektakulären Dinge. So aus dem 'jetzigen Leben' kann ich vielleicht noch meine Beziehungen hervorheben (Kinder, Freunde, Freundin), die mir 'wichtig' sind. Und, nuja, ich spiele ein Online-Fussballmanager-Spiel, das mir relativ 'wichtig' ist .... - klingt sehr profan, nicht wahr?? Es ist nach wie vor schön für mich, in diesem Körper zu sein, zu existieren, da hab ich kein (Advaita-)Problem damit ;-) Und es ist interessant, die Veränderungen in dieser Welt zu beobachten, das ist gerade eine sehr spannende Zeit. Aber ein generell wirklich 'wichtiges' Thema: Gibt es nicht mehr. tpk: Was ist für Dich 'wichtig', was bei Deinen Satsang-Besuchern rüberkommen soll? OWK: Kann man nicht verallgemeinern .... da steht jeder (sozusagen jede 'Form') halt einfach woanders. Für mich ist es ja so, daß da immer nur Gott kommt. Was auch immer er sich da - scheinbar - abholen möchte (in einer jeweilig individuellen Form), hat mit mir direkt ja nichts zu tun. Bekommen kann er 'alles und nichts'. Auch hier: 'Wichtig' ist mir gar-nichts. Aber da wirds dann schon metaphysisch, da könnte man dann schon meinen, daß dieses 'gar-nichts' (also Nirwana - das Nichts) mir dabei 'wichtig' wäre. Aber selbst das ist nicht wichtig. Da ohnehin (immer) da... ;-) - Dies zu erkennen, kann für manch einen (individuell) 'wichtig' sein. Für mich ist es einfach nur schön, wenn das geschieht, wenn überhaupt etwas geschieht, aber ebenfalls nicht wichtig. Es *muss* sich nichts ändern, aber es *darf* sich alles ändern - so es sich ändern möchte. Nunja, nach kurzer Pause muss ich gestehen: Vielleicht ist es mir (persönlich) 'wichtig', daß sich die Leute zumindest gut unterhalten und/oder das Gefühl haben, sie wären nicht ganz umsonst gekommen. Warum auch immer. Mir ist also wichtig, den Leuten etwas zu 'geben', egal was das ist (und da ist einfach vieles möglich. Auch ein 'nehmen' kann da zu einem geben werden, z.b. falsche Glaubenssätze, Missverständnisse, falsche Vorstellungen etc.). tpk: Noch mal zurück zum Thema Erleuchtung. Du zählst da weder die Fähigkeit zum Heilen, Hellsehen oder Levitieren auf, auch nicht das Kunststück, 40 klatschnasse Handtücher mittels erhöhter Körpertemperatur über Nacht auf dem Körper zu trocknen, wie das ein indischer Yogi gemacht hat :-). Ich habe lange gedacht, dass im Falle von Erleuchtung zumindest einige dieser Fähigkeiten gratis inklusive sind. In welchem Zusammenhang stehen Deiner Meinung nach Erleuchtung, und, ich nenne sie mal "paranormale Fähigkeiten"? OWK: Naja, bei der "Aufzählung" was in diesem einen Moment geschieht und wahrgenommen wird .... - da hat das ja auch keinen Platz. Da gibts keine 'Anderen', da gibts nur 'das Ganze als Solches' .... da gibts nichts, was etwas mit der Form 'Mensch' zu tun hätte, und was diese Form kann, oder nicht kann ;-) Aber prinzipiell gibt es sowas schon ... die Yogis nennen solche außergewöhnlichen Fähigkeiten: "Sidhis". Und warnen gleichzeitig davor, daran hängen zu bleiben, diese als Ziel zu erarchten, sich damit zu identifizieren. Diese Sidhis können "am Weg" geschehen, sowohl davor als auch danach (also vor oder nach "Erleuchtung"). Und kommen und gehen. Sie groß zu erwähnen, hat keinen Sinn, denn 1) sind sie ohnehin vergänglich, 2) macht das "Gott als Ganzes" (und nicht eine bestimmte Form, die da was "tut" ...), 3) erzeugt sowas wiederum (bei anderen) nur neue Illusionen, Hoffnungen, Mißverständnisse, und führt 4) zu einem mega-aufgeblähten Ego (wenn man daran glaubt, daß man das selber 'leistet'). Im meisten Fall ist das der Wunsch von Individuen, etwas "besonderes" zu sein. Etwas "besonderes" zu können, sich von anderen auf eine "besondere Art und Weise" zu unterscheiden, 'abzuheben'. Das hat mit Erleuchtung: Nichts zu tun. Dort gibt es kein getrenntes 'Ich' mehr, das besser sein könnte, als andere, oder Verantwortung für irgendwelche 'Wunder' hätte. Aber das war jetzt fast ein bisschen an der Frage vorbei, naja sagen wir mal, es war "einleitend" zur Antwort - auf die Frage "welcher Zusammenhang existiert da". Ja, es gibt einen Zusammenhang und es gibt keinen Zusammenhang. Viele Fähigkeiten können auch völlig ohne Erleuchtung auftreten (auf natürliche Art und Weise, durch Training erworben etc.), andere und ähnliche Fähigkeiten als eine Art "Wunder" nach so einer Erfahrung. Und solche 'Wunder' werden da nicht persönlich genommen, sondern sind dann etwas gänzlich 'normales', nach dem Motto "wie es Gott beliebt". Denn unmöglich ist natürlich: nichts. Generell zeigt aber die Erfahrung, daß es das Beste ist, sich mit diesen Phänomenen, auch und vor allem *wenn* sie auftreten: Nicht allzulange aufzuhalten. tpk: Ich frage unter anderem auch deshalb nach den Siddhis, weil ich mittlerweile gar nicht mehr so sicher bin, ob man alles so vorbehaltlos glauben kann, was man in den Büchern liest. Ist wirklich "nichts" unmöglich? Auf der Webseite von Dan Millman habe ich mal gelesen habe, dass er den Sprung von Sokrates auf das Dach der Tankstelle frei erfunden hat und selber der Meinung ist, dass kein Mensch dieser Erde so einen Sprung vollbringen kann. Er hat also dieses "Wunder" frei erfunden, um die Aufmerksamkeit seiner Leser zu fesseln. Seitdem ich das gelesen habe, beschleicht mich manchmal der Verdacht, dass die gesamte spirituelle Weltliteratur - uralt, alt und neu - reichlich durchsetzt ist von solchen erfundenen Wundern. Und weil dann neben dran gleich wieder was zutiefst Schönes und Wahres steht - wie ja auch bei Dan Millman - ist man im Somarausch schnell geneigt, alles für bare Münze zu nehmen. OWK: Ja, da ist schon was dran ... - also ein Großteil wird da nicht, also zumindest nicht *genau so* sein, wie geschildert. Manchmal sind es vielleicht sogar wirklich erfundene Geschichten, öfter vielleicht verzerrte Ausschmückungen und Mißverständnisse, da sie ja oft aus dritter, vierter und fünfter Hand berichtet werden, oft ausgeschmückt, oft je nach eigenem Verständnis interpretiert ... usw. Manche solcher "Wunder" haben auch recht profane natürliche Erklärungen bzw. spielen im Bereich der Psychologie bzw. "Hypnose". Manch andere Wunder sind für einen 'Sehenden' wiederum völlig normal und natürlich ... und erklären sich 'einfach' aus der All-Präsenz Gottes in uns allen (man darf es auch Göttin, 'das Eine', das 'Selbst' nennen oder wie immer man beliebt), und dem Umstand, daß wir eben wirklich nicht getrennt sind, und alles vernetzt und verbunden (z.b. "Telepathie" erfährt im Prinzip jeder, egal wie bewusst oder unbewusst, da überall nur der eine Geist ist, ungetrennt; "Unsichtbar machen" ist eine "Ausblendung aus der menschlichen Wahrnehmung" (und kein physischer "Dimensionswechsel", wohl aber ein psychsischer), "Hellsehen" ist ein Phänomen, das auch (bzw. vor allem) 'nicht-erleuchtete' 'heimsucht', und funktioniert über trainierte Intuition und Vertrauen (und eben entsprechende Offenheit und 'Eingaben'); "Heilen" sollte ja eigentlich jeder Arzt können (*g*), aber zumindest ist "Hand auflegen" auch ohne 'Erleuchtung' ein altbewährtes funktionierendes Prinzip des Energieaustausches (und Harmonisierung ... die wiederum 'Heil werdung" zur Folge haben kann) ... und und und ... Alles da, kann alles funktionieren, und manche 'Erwachte' sagen: Ja, leider funktionieren diese Dinge (und halten die Menschen noch länger davon ab, das wirklich wesen-tliche zu erkennen ;-) ) (Sich-Selbst-in-Allem) ;-) tpk: Und Levitieren, über Wasser gehen, sich woanders 'hinbeamen', gibt's das? OWK: Ja, das sind wohl die "Highlights" aus solchen Berichten. Gesehen hab ich es noch nie - und mir selbst ist das auch noch nicht 'gelungen' *g* ;-) Ich halte es aber nicht für "gänzlich unmöglich" .... (da für das Ganze überhaupt nichts 'unmöglich' ist ...). Jedoch: Selbst *wenn* sowas passiert, ist es nichts besonderes. Dann "beamt man halt", so what. Es ändert nichts daran, wer man ist ;-) Auch da geht es dann nur um den "Gebeamten", und nicht um das beamen selbst. Es wäre eine außergewöhnliche Erfahrung, und sicher recht 'praktisch', aber sonst hätte es keine weitere Bedeutung (und hat nichts mit 'Spiritualität' oder 'spiritueller Entwicklung' oder 'Heiligkeit' zu tun ... - warum auch sollte schweben 'heiliger' sein als gehen ?? - Auch das wäre bestenfalls 'praktisch', und falls es nur einige wenige können vielleicht 'sensationell' - aber sonst nichts ... - nuja, vielleicht könnt man damit in "Wetten-das" auftreten und auf einfache Weise Geld verdienen, das stimmt natürlich ... *g*) ;-) tpk: Geld verdienen. Das ist doch ein gutes Stichwort, um wieder irdischer zu werden. Viele, die auf dem Weg zur Erleuchtung sind, hadern auf eben diesem Weg mit der Kohle. Gibt's was Positives in Bezug auf 'nach der Erleuchtung' und Pinke, Kohle, Mäuse zu berichten? OWK: Oje, Oje, Oje. - Nächste Frage ?? (*g*) (Nunja, das einzige positive wäre: Man braucht nicht mehr so viel ;-) ) tpk: Also hat Platon Recht, wenn er in seinem Höhlengleichnis sagt: diejenigen, die aus der Höhle rausgeführt worden sind und die Sonne (das Absolute) erblickt haben, haben zwar die Wahrheit gesehen und einen größeren Überblick über die Zusammenhänge der Schöpfung. Wenn Sie dann aber wieder wie die anderen Menschen unten die Schatten vom Feuer sehen, können Sie diese nicht mehr so gut unterscheiden wie früher, soll heißen, in der normalen Welt finden sie sich schlechter zurecht als vorher? OWK: Bis zum letzten Teilsatz ist diese Aussage okay ... - "nicht mehr so gut unterscheiden" könnte ich insofern unterstreichen, weil ich ja nichtmal mehr zwischen "Erleuchteten" und "Nicht-Erleuchteten" unterscheiden kann *gg* ;-) - alles ein einziger göttlicher Brei ... Die Schlussfolgerung "in der normalen Welt finden sie sich schlechter zurecht als vorher" kann ich so nicht unterstreichen. Die "normale Welt", so wie vorher, die gibts einfach gar nicht mehr. Und zurechtfinden tut man sich (in dem, was man 'Realität' nennt) durchaus gut. Die Anforderungen, was andere Menschen als z.b. "wichtig" oder gar "erfolgreich" erachten, die sind natürlich weg ... - "Glücklichsein" hat dann eben nicht damit zu tun, ein fettes Konto zu haben, einen dicken Mercedes und eine geile Villa mit Swimmingpool ;-) - da ist einfach keine Motivation mehr da, für "so etwas" irgendwas zu tun, seinen Arsch zu bewegen für Werte, die nicht mehr die eigenen Werte sind ... ;-) - drum spielt man eben nicht mehr so mit, und 'scheint' auch nicht mehr so zu ... 'funktionieren'. Wenn man wollte, könnte man, es gibt nur keinen Grund dazu. Im Gegenteil, das, was 'normale Welt' genannt wird, hält man eher für ... bekloppt ;-) *g* (z.b. Kriege sind ja doch irgendwie was beklopptes, oder? Auch der Umgang mit den Resourcen, der Umwelt, den Mitmenschen, das Denken 'besser' sein zu wollen als 'andere', 'erfolgreicher', den Erfolg daran zu messen, ob man 'mehr' aus den Resourcen geschöpft hat als sein Nachbar, wieviel man an sich raffen konnte ... ist doch alles bissl bekloppt, oder ??) (Das ist nicht so negativ oder wertend gemeint, wie es klingt .... ist halt auch nur ein Spiel, oder eine (von vielen) "Spiel-Varianten" ;-) ) (und wenn mir jemand einen Porsche schenkt, würd ich den sicher nehmen ... ;-))) - ich sag ja nicht, daß ich nicht bekloppt wäre ... *g*) Noch ein Nachsatz zu dem Thema an sich: Also generell ist es ja so, daß die Sache "Geld ja oder nein, viel oder wenig" etc. ja 'nur' mit der persönlichen Geschichte zu tun hat. Und in dieser kann, völlig unabhängig von Erleuchtung, eben Geld und materielles eine wichtige Rolle spielen (oder eben nicht spielen), kann Überfluss genauso vorkommen, wie "materieller Mangel". Generell, wenn man sich die Geschichte der Welt anschaut, hatten die meisten der wirklich reichen, mächtigen Männer eher keine solche spirituelle Erfahrung (außer, nachdem sie ihr Königsreich z.B. verließen und als Bettelmönch herumzogen, wie z.B. Buddha...). Umgekehrt wurde ein Großteil jener, die eine solche Erfahrung machten, danach nicht unbedingt von vielen materiellen Gütern überhäuft (z.B. wieder Buddha, der betteln ging, Jesus, der sogar sehr kräftig gegen materielles wetterte ("eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr, denn ein Reicher durchs Himmeltor") und viele andere (z.b. Ramana, Nisargadatta in neuerer Zeit). Genauso gibt's auch (sehr wenige) Gegenbeispiele, z.b. Osho mit den Rolls Royce (die ihm aber persönlich nach eigenen Angaben ja gar nicht gehörten, er selbst war 'besitzlos'), Ramesh Balsekar, ehemaliger Direktor einer indischen Bank, aber eben auch nur: persönliche Geschichte (und er hatte ja 'nen Großteil seiner Karriere 'davor' ...). Und neuerdings, wenn man Glück hat, kann man halt auch 'nen Bestseller damit landen (wie Eckhart Tolle, der aber zuvor jahrelang auf den Parkbänken in New York geschlafen hat, mit Zeitungen als Bettdecke ... ;-) ) Aber generell würd' ich schon meinen, daß die Geschichte sehr deutlich zeigt, daß Erleuchtung, wenn überhaupt, eher negative Auswirkungen auf "materiellen Wohlstand" hat .... eben, wie oben erläutert, weil dieser auch einfach nicht mehr so 'wichtig' oder 'dringlich' ist ... tpk: Und die ganze Literatur/die ganzen Leute, die mit Erleuchtung auch Erfolg manifestieren wollen, Stichwort positives Denken, Realität selbst erschaffen, etc? OWK: Naja, positiv denken: funktioniert. Realität (scheinbar) erschaffen: funktioniert auch. Hat aber beides nichts mit "Erleuchtung" zu tun ... (also zumindest mir ist da auch noch kein diesbezüglicher Autor untergekommen, der behauptet hätte, Erleuchtung erfahren zu haben ... - und wenn, dann muss er sich wohl geirrt haben *g*) (aber erhoffen tun sich das viele, das stimmt ... - aber wenn man sich 'die wirklichen Großen' da anschaut, dann sprachen die von 'dein Wille geschehe' und von 'Auflösung des Ich' und von 'Erreichen von Nirvana' - da geht's einfach um ganz andere Dinge als Lachs & Kaviar ;-) Wobei das eigentliche 'Problem' dabei ist ja: Selbst wenn es ginge, fehlt danach einfach meist der Wille, die Motivation und die Sinnhaftigkeit. Wahrscheinlich ist das "Hauptproblem" das Fehlen eines "Mangelgedankens", nebst dem Fehlen einer übertriebenen Sorge um eine noch nicht manifestierte fiktive Zukunft (man leidet da einfach ein bisschen an der 'Jetzt-Krankheit' *g*), dazu kommt das idiotische Wissen darüber, wer man wirklich ist (Alles & Nichts) *g* Diese angesprochene Literatur ist also nicht viel mehr als das (tröstende) "Ersatzprogramm" ;-) tpk: Positives Denken und Manifestieren funktionieren Deiner Meinung nach - ohne 'Kater'? Wenn man 'Lachs und Kaviar' manifestieren kann; wäre man damit nicht besser dran als mit Erleuchtung? Auch Satyam Nadeen sagt ja: Wenn Dir jemand 100.000 Dollar anbietet oder Erleuchtung, dann schnapp Dir die 100.000 und renn, so schnell Du kannst!!?? OWK: Au Shit, jetzt wollt ich doch grad das Beispiel von Satyam Nadeen nennen ... *g* - Wobei er das ja (halb) im Scherz meint .... und damit zusammen hängt, was er im nächsten Satz sagt: "Bei den 100.000 ist wenigstens noch jemand da, der sich daran erfreuen kann".... ;-) Ja, der Satz gefällt mir, hab ich auch in meinem Buch zitiert... Ja, das mit "besser dran sein mit Lachs und Kaviar": Da ist was dran. Vor allem, wenn man in Erwägung zieht, daß man eben ohnehin immer schon erleuchtet ist, hat man bei dieser Version persönlich wohl mehr davon. Wobei, *g*, ganz ernst gemeint ist das auch nicht, weil der Vorteil von "Erleuchtung" ist dann immer noch, daß man kein Problem damit hat, sollte mal nicht Lachs & Kaviar da sein ;-) *g* (Wie Hermann Lehner sagt: "Nur wer schlecht träumt, will erwachen" - das hat schon was ...) Und da es meist vorkommt, daß entweder Lachs & Kaviar nicht jeden Tag, 365 Tage im Jahr, 50, 80 Jahre lang visualisiert und materialisiert werden können, und falls doch, schon am dritten Tage langweilig (!) werden, ist Erleuchtung defintiv eine Option *gg* :-)) Zu dem Wort "Kater" sollt ich auch mehr schreiben .... ja, da ist was dran. Da kanns schon mal einen "Kater" geben ... so ist das halt mit erfüllten Wünschen. Drum lässt man's eben irgendwann bleiben ;-) tpk: Was meinst Du mit diesem Kater? OWK: Also da gibts ja diese hübsche alte Geschichte von dem Mann, der sich 100.000 visualisierte, und die auch tatsächlich bekam. Samt mehrwöchigem Krankenhausaufenthalt, die 100.000 waren dann Schmerzensgeld nach einem Unfall ... Weniger negativ gesehen: Ist es halt so, daß diese Manifestationen einfach alle nur IN DER GESCHICHTE geschehen. Also eine Story bilden und nähren. Die Geschichte "spannend" machen. Aber dauerhaftes Glück ist dort nicht zu finden ... das ist ein comming & going. Da dürfte man ein Leben lang dann nicht aufhören mit dem "manifestieren", um dieses Glücksgefühl zu erhalten (denn um nichts anderes geht es letztlich). Zudem ist in der 'Geschichte' meist alles sehr ausgewogen, auf Glück folgt Leid folgt Glück folgt Leid, eben eine Art "Achterbahn". Das ist das, was man dann 'Kater' nennen könnte. Ich hab für mich erfahren, daß die Dinge, die mich wirklich, also *wirklich* innerlich berührten und erfüllten: Meist ohne mein Zutun kamen, 'zufällig' mir zu-ge-fallen sind. (Und selbst diese waren natürlich nur temporär). Diese Dinge, die 'von selbst' kommen und kamen, dir wirken und wirkten meist einfach 'echter' als jene, die von mir sozusagen 'konstruiert' wurden. Die konstruierten Dinge wirkten dagegen eher ... 'leer'. Zudem, um noch etwas zu dem Thema "Manifestieren" hinzuzufügen: Man kann ja schließlich nur das manifestieren, was man kennt oder sich zumindest vorstellen kann. So wird das Manifestierte eben nur eine Wiederholung, oder eine Erfüllung von Fantasien (nebst einer etwaigen Ent-Täuschung, wenn es dann doch nicht ganz den Fantasien und Erwartungen entspricht). Da ist 'das Unbekannte' doch um einiges aufregender und echter ( zumindest für eine Weile *g* ). Dieses Interview wird fortgesetzt. Text verlinken
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