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Sille Gautschi
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Heilung durch Nichtstun
Interview mit Gaia von tpk
Der Satsanglehrer Gaia bietet neben Satsangs und Retreats auch einen Workshop für Essenzheilung an und arbeitet selber als Heiler. In diesem Interview sprechen wir mit Ihm über "seine" Essenzheilung, aber auch über das Phänomen Heilen und über die Energie, die bei der Heilung und im Satsang wirksam werden.
            
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tpk: Du bietest ja - für Satsanglehrer eher untypisch - auch eine Heilung an. Du nennst das "Essenzheilung". Was kann man sich da drunter vorstellen?

Gaia:
Mir ist aufgefallen, dass die Menschen in der spritituellen Szene eher an "Erleuchtung, Innerem Frieden oder dem EinsSein" interessiert sind, und Menschen, die nicht so spirituell ausgerichtet sind, sich durchaus für "Heilung" interessieren, ohne spirituell werden zu wollen.
  In meinem Erleben ist jedoch "Heilung" durch "inneren Frieden" erfahrbar, durch das Erkennen, dass alles absolut perfekt ist und ich nicht getrennt bin von dem Göttlichen, dem Heilen (die Botschaft des Satsang). Essenzheilung an sich ist keine Therapieform, sondern eine Lebensweise, in der alles willkommen ist. Diese Lebensweise wiederum erlaubt auch oft hartneckigen Symtomen zu verschwinden. Ich habe also eine Methode entdeckt, in der nicht über Gespräche und Meditation Selbsterkenntnis geschehen kann, sondern über eine sogenannte Heilsession der gleiche Effekt geschehen kann. Das heißt, der Patient muss sich mental  nicht mit den Aussagen "Du bist DAS", "es gibt nur HIER & JETZT" oder "wer bist du?" usw. beschäftigen. Ein anderer Zugang zur Selbsterkenntnis eröffnet sich. Das beste ist also, man stellt sich gar nichts darunter vor, sondern probiert einfach mal ein paar Sessions bei der immer größer werdenden Anzahl an Essenzheilern aus. Kürzlich gab es auch ein Interview darüber im www.Jetzt-TV.net, in dem sowohl ich als auch Menschen, die zuerst mal diese Sessions probiert haben und später selber zu Essenzheilern wurden, sprechen.

tpk: Wie funktioniert die Essenzheilung, was macht der Heiler und muss der irgendwelche Voraussetzungen erfüllen?

Gaia:
Wie Essenzheilung funktioniert ist mysteriös und für mich nicht wirklich erklärbar. Es gibt zwar Erklärungsmodelle, ich weiß aber nicht, ob die stimmen. Ich kann den technischen Ablauf erklären. Zuerst kommt der "Klient" zum "Heiler" und bittet um eine Heilsession. Bei diesem Zusammenkommen, egal ob über Telefon, Internet oder direkten Kontakt, wird die Absicht zur Heilung formuliert. Die Bedingungen wie Preis, Ort und Zeitpunkt werden abgeklärt. Für die Heilsession legt sich der Klient auf den Rücken und wird vom Heiler eingeladen, so bequem wie möglich zu liegen, zu entspannen und sich darüber bewusst zu sein, dass es für ihn jetzt nichts mehr zu tun gibt und auch hier und jetzt gar nichts mehr verstanden werden muss. Ich benutze eine Musik, die den Prozess der Entspannung fördert. Dann werden die Hände des Heilers sanft auf die Schultern gelegt, und nach einigen Minuten werden die Hände so gehalten, dass der Kopf bequem in den Handflächen des Heilers liegt. Es beginnt nun eine tiefe Entspannung für das ganze Körper-Geist-System für beide Teilnehmer. Der Heiler muss keine Voraussetzungen erfüllen, außer die, sich dafür bereit zu stellen. Sich dem Dienst der Essenz hinzugeben. Zu wissen, dass der Heiler keine Verantwortung trägt und einfach nur dem dient, was gerade ist.

tpk: Wobei kannst Du oder man mit dieser Art zu heilen helfen?

Bei Allem! Bei Allem, gegen das man im Widerstand ist. Krankheit, finanzielle Schwierigkeiten, Beziehungsdramen (Eltern, Partner, Kinder), Angst, Schmerz, Tod und Leben. Und wohl bemerkt: die Behandlung mit Essenzheilung ersetzt keinesfalls den Besuch bei einem Arzt. Es gibt absolut kein Heilversprechen. Doch so viele Menschen haben mir von enormen Heilerfahrungen berichtet, egal ob es Beziehungsklärung mit den Eltern war, völlige Auflösung von Krankheitssymptomen, sogar bei Krebs. Oder sie haben einfach die Erfahrung , dass sie seit den Sessions mit Essenzheilung besser mit ihrem Leben und anstrengenden Situationen zurecht kommen. Für manche hat die spirituelle Suche geendet und sie haben das Empfinden, endlich zuhause zu sein.

tpk: Spielt es eine Rolle, ob der Heiler selber "heil" ist, im Sinne von im Frieden mit sich selber?

Gaia: Essenzheilung ist die Einladung, sowohl für den Heiler als auch für den zu Heilenden, im Frieden mit sich selbst zu sein. Wenn jeder genau hinschaut, in diesen Moment, ist jeder heil und im Frieden! Genauer gesagt, es gibt niemanden, der davon getrennt wäre. Mit diesem Wissen sollte der Heiler zu Beginn der Session zumindest kurz in Kontakt kommen. Ob der Heiler sich im Frieden fühlt oder nicht ist zweitrangig. Es kommt darauf an, was wirklich ist! In Wirklichkeit macht der Heiler nicht die Heilung, sondern ist eigentlich nur der "Kontaktpunkt", damit die Aufmerksamkeit des "Klienten" in den Raum, der heil ist, gezogen wird.

tpk: Hast Du den Begriff Essenzheiltung schützen lassen?

Gaia: Du meinst wie "Yoga der Stille" oder "Enter Freedom" a la Madukhar? Nein, der Begriff ist nicht geschützt. Essenz ist frei für alle und Heilung auch - und ich freue mich, jedem die Freiheit zu zeigen.

tpk: Andere Heiler tun ja in alles Regel ganz bewusst etwas. Visualisieren, Energie schicken, sich bewusst mit anderen Wesenheiten verbinden,etc. Kann so jemand, der seine Kunst gut beherrscht, etwas anderes als ein Essenzheiler? Oder meint er nur, dass er mehr tut, und in Wirklichkeit passiert nur das gleiche Unfassbare wie bei der Essenzheilung?

Gaia:
Ich weiß es nicht wirklich und es ist nicht einfach auf diese Frage zu antworten. Ich habe auch mal gelernt, mich mit verschiedenen Wesenheiten zu verbinden. Irgendwann habe ich mich gefragt, mit was verbinde ich mich eigentlich wirklich, wenn ich mich mit Jesus, Buddha, Ramama, Dr. Usui oder Erzengel Michael verbinde. Mir wurde klar, es sind Bilder, Vorstellungen oder Energien, die sich bereits in mir befinden. In diesem Moment des Erkennens bin ich mir bewusst, von nichts getrennt zu sein.
Es gibt sicherlich verschiedene Techniken oder auch geerbte Fähigkeiten, mit deren Hilfe starke Heileffekte erziehlt werden können. Ich durfte selbst erleben, wie philippinische Heiler arbeiten, indem sie Materie durchdringen, oder Shamanen, die mit Hilfe ihrer Stimme Heilkraft bündelten, oder Heiler, die sich mit atlantischem oder pleijadischem Wissen verbinden konnten. Ich bin jedoch der Meinung, dass der Heiler die Impulse setzt, die Heilung selbst aber über eine Verschiebung der Aufmerksamkeit in die Essenz  bewirkt wird. Dabei können die verschiedenen Techniken hilfreich sein.

tpk:
Meinst Du, bspw. bei einem "echten" philippinischen Heiler könnte noch etwas anderes, Zusätzliches oder Gezielteres geschehen als bei einer Essenzheilung?


Gaia:
Für den Mind, für den Geist. Bei philippinischen Heilern bekommt der Verstand etwas präsentiert, was für ihn unfassbar ist. Es ist für den Verstand nicht nachzuvollziehen, dass jemand mit der bloßen Hand in den Körper eindringt, Blut fließt und keine Narbe hinterbleibt. Und trotzdem wird es am eigenen Leib erfahren. Durch dieses beeindruckende Phänomen wird im besten Fall die Aufmerksamkeit nicht ins Rationale gezogen sondern in die tatsächliche Erfahrung.
Wenn eine Schamanin auf einmal mit einer Stimme singt, die nicht von dieser Erde zu sein scheint oder Töne von sich gibt, die nicht menschlich klingen, kann das auch bewirken, dass die Aufmerksamkeit in die direkte Erfahrung gebracht wird. Für einen Moment hört die Trennung auf zu existieren. Hier geschieht die Heilung - das Heilsein!
Unser Verstand erinnert sich gerne an etwas Spektakuläres. Das "nicht-Besondere" ist eben nicht so beeindruckend
Bei der Essenzheilung geschieht kein besonderes Happening. Man liegt, schläft fast ein, steht wieder auf und nichts Außergewöhnliches geschieht. Der Heileffekt wird also nicht durch ein spektakuläres Ereignis begleitet. Die meisten sagen nur "WOW, ich bin ganz entspannt! Danke."

tpk: Du gibst Satsang in der Form, dass die Leute vorkommen, sich neben Dich setzen und Fragen stellen können. Ich habe selbst schon die Erfahrung gemacht, dass dann von Dir eine sehr starke Energie auszugehen scheint. Wenn ich mich dann aber nachher mit Dir über Deine Webseite unterhalte, ist an Dir nichts Außergewöhnliches mehr. Ähnliche Erfahrungen hatte ich auch mit anderen Lehrern. Wie erklärst Du Dir dieses Phänomen? Und ist die Energie im Satsang eine andere Energie als bei der Essenzheilung?


Gaia:
Die starke Energie geht nicht von mir aus. Die starke Energie kann erfahren werden, wenn unsere Aufmerksamkeit auf die Essenz gerichtet ist. Während eines Satsangs ist meine Aufmerksamkeit mit Absicht auf die Essenz gerichtet und die auftretenden Phänomene bekommen kaum Aufmerksamkeit. Dadurch kann auch mein Gegenüber immer wieder anstrengungslos mit der Aufmerksamkeit zur stillen Essenz kommen. Der Versuch, in irgendeine andere Erfahrung zu kommen, kann aufhören. Auf einmal ist die starke Kraft der Stille oder des HIER & JETZT zu spüren. Meistens kommt die Person auch noch mit einem ureigenen Anliegen zu mir, was eine gewisse Spannung oder Energie erzeugen kann und vielleicht glaubt die Person auch, jetzt die Chance nutzen zu müssen, um im Gespräch das Essentielle klären zu können. Plötzlich fällt das Anliegen weg und du bist einfach jetzt hier. Das kann sehr energiereich sein.
Dann gibt es auch noch die Zuhörer, die mit ihrer vollen Aufmerksamkeit bei dem Gespräch dabei sind. Auch das kann sich energetisch auswirken. Die Situation kann auch an eine Schulsituation erinnern: dem Lehrer die richtige Antwort vor der Klasse zu geben. Oder man könnte auch denken: wie komme ich gerade bei den anderen  und beim "Meister" an? Wie beurteilen die mich? Denken die auch so seltsame Dinge über mich, wie ich über sie? Man kann also stark seine Muster bemerken. Sehr energievoll!
Wenn wir beide uns über die Webseite unterhalten, ist unser Fokus ganz woanders. Wir sind dann "normal" und versuchen eine Situation zu verbessern, d.h. von der Energie des Hier & Jetzt bekommen wir dann bewusst nicht so viel mit. Wir beschäftigen uns mit dem "Weltlichen".
Die Energie bei der Essenzheilung kann insofern anders sein, dass ein gewisser Faktor, gut sein zu müssen, oder gut ankommen zu müssen, wegfällt. Jeder legt sich hin und schließt die Augen. Ein eventuelles Anliegen braucht nicht artikuliert oder erklärt zu werden. Man muss nicht versuchen, etwas zu verstehen. Das muss man im Satsang zwar auch nicht, aber dadurch, dass mehr gesprochen wird, ist der Versuch, vertehen zu wollen, attraktiver, als wenn nur eintönige Musik läuft und keine Sprache mehr benutzt wird.
In den Workshops berichten die Teilnehmer, wie toll das ist, wenn sie sozusagen gezwungen werden, mit ihrem Fokus im Sein zu sein. Eine Session geben ist dann genau so, wie eine Session zu bekommen. Wie im Satsang...
Der nächste Workshop ist ja Mitte Mai [2009] in Bad Honnef und es gibt noch ein paar freie Plätze... :-)

tpk: Gaia, ich danke Dir für dieses sehr aufschlussreiche Interview.

Gaia: Gerne - für weitere Fragen stehe ich gern zur verfügung ...
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